Zukunftstechnologie Quantencomputer

Zukunftstechnologie Quantencomputer

Er kommt so unscheinbar daher, aber das Weiße hinter mir ist er: der Quantencomputer.
An der Universität Saarbrücken habe ich mir den Computer von Professor Frank Wilhelm-Mauch erklären lassen. Aber was ist überhaupt ein Quantencomputer? Stark vereinfacht, kann man das so erklären:

Heutige Computer behandeln Informationen gemäß den Gesetzen der klassischen Physik: Register und Speicherinhalte werden als Bits gespeichert, die zu jedem Zeitpunkt einen einzigen Wert, eins oder null, haben. Der Quantencomputer hingegen speichert Informationen als Qubits, die mehr als einen Wert gleichzeitig haben können. Dazu wird die Information selbst quantenmechanisch behandelt, wodurch der Quantencomputer besonders leistungsfähig wird.

Noch handelt es sich bei den Quantencomputern um Prototypen, die am Anfang ihrer Entwicklung stehen. Doch für Verschlüsselungen, spezielle medizinische Anwendungen oder Maschinelles Lernen werden sie in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Deshalb ist es gut, dass wir Experten wie Professor Wilhelm-Mauch in Deutschland haben, die sich damit auskennen und daran forschen.
Dabei sind auch in der Forschung für Quantencomputer vor allem die USA und China in der Vorreiterrolle. Gerade deshalb müssen wir auch in Zukunft darauf achten, dass wir in diesem Forschungsfeld nicht auf andere angewiesen sind. Umso wichtiger ist es, dass wir in Europa mit dem Forschungsprojekt „Quantum Flagship“ ab 2019 eine gemeinsame europäische Forschungsinitiative auf diesem Gebiet haben.

Aufgabe der Politik in Deutschland ist es nun, die richtigen Weichen dafür stellen, dass Deutschland als Standort für die Forschung an Quantencomputern weiterhin attraktiv ist. Auch die Anwendung der Technologie in der Wirtschaft und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft muss die Politik im Auge behalten. Gerade in Verbindung mit Maschinellem Lernen, einer Unterform der Künstlichen Intelligenz, werden Quantencomputer viele Anwendungen ermöglichen, die heute noch nicht möglich sind. Mit der Datenethikkommission und der Enquetekommission Künstliche Intelligenz im Bundestag sind wir auf jeden Fall gut aufgestellt, um diese Entwicklungen auch in zwei Fachgremien auf Bundesebene zu begleiten und den weiteren politischen Handlungsbedarf auszuloten.

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