Beim gestrigen Stahlgipfel in Duisburg haben die Stahlländer einen Nationalen Aktionsplan Stahl vorgelegt, der klar aufzeigt, welche Maßnahmen jetzt notwendig sind, damit die Transformation unserer heimischen Stahlindustrie gelingt. Jetzt ist die Bundesregierung an der Reihe.
Der Warnruf der Stahlbranche, war laut und deutlich. Gerade bei uns im Saarland: Die Herausforderungen, vor denen die Dillinger Hütte und Saarstahl stehen, sind gewaltig, und der Bund muss endlich handeln. Es reicht nicht, nur mit einem Scheck für den Umbau der Industrieanlagen zu winken. Damit auch in Zukunft wettbewerbsfähiger Stahl in unserer Region produziert werden kann, brauchen wir klare und verlässliche Rahmenbedingungen.
1.Wettbewerbsfähige Energiepreise sind das A und O
Die hohen Strompreise in Deutschland sind ein zentrales Problem – nicht nur für die Stahlindustrie, sondern für alle strom- und energieintensiven Unternehmen. Wir brauchen endlich einen Strompreis, der im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig ist. Der Umbau unserer Industrie kann nur dann gelingen, wenn die Kosten für Energie zeitlich und preislich kalkulierbar sind.
2.Weniger Bürokratie, mehr Tempo!
Die Aussagen von Stefan Rauber über den „bürokratischen Wahnsinn“ sind ein klares Alarmsignal. Es kann nicht sein, dass Investitionen in die Zukunft unserer Stahlindustrie durch endlose bürokratische Hürden ausgebremst werden. Wir brauchen schnellere und einfachere Genehmigungsverfahren. Die Transformation zu grünem Stahl darf nicht an einem Berg von Papier scheitern!
3.Starke Leitmärkte für grünen Stahl schaffen
Es ist unerlässlich, dass die Bundesregierung starke Leitmärkte für CO2-reduzierten Stahl schafft und fördert. Die Industrie braucht stabile Abnehmer, die ihre Investitionen absichern. Die Deutsche Bahn muss hier als gutes Beispiel vorangehen und klimafreundlich produzierte Schienen aus der heimischen Stahlproduktion kaufen. Öffentliche Auftraggeber müssen die heimische, grüne Produktion bevorzugen.
4.Verlässliche Wasserstoffversorgung sicherstellen
Für die saarländische Stahlindustrie ist eine zuverlässige Wasserstoffversorgung von entscheidender Bedeutung. Die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff kann nur gelingen, wenn das Saarland schnell an das europäische Wasserstoffnetz angebunden wird. Dies ist eine Grundvoraussetzung, damit die Transformation erfolgreich verläuft.
5.Klare Unterstützung von Bund und Land notwendig
Die saarländische Stahlindustrie hat ihre Bereitschaft erklärt, ihren Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten – aber sie braucht dazu volle die Unterstützung der Bundes. Besonders verwunderlich ist aber auch die Zurückhaltung der Landesregierung, die sich seit Wochen und Monaten in Schweigen hüllt. Dieses dröhnende Schweigen aus Parteiräson schadet der Sache und es brauchte einen donnernden Weckruf des Vorsitzenden der Geschäftsführung der SHS, um eine Reaktion der Landesregierung zu bekommen. Untätigkeit kann sich unser Standort nicht leisten, denn am Erfolg der Transformation hängen unzählige Arbeitsplätze in der Region. Unsere Stahlindustrie darf nicht weiter im Regen stehen gelassen werden!
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