Bund, Länder und Kommunen haben lange um den DigitalPakt und die damit verbundenen Mittel in Höhe von 5 Mrd. Euro des Bundes gerungen. Nachdem nun der Bund die Gelder bereitgestellt hat, zeigt sich, dass die Länder diese sehr unterschiedlich ambitioniert abrufen. Während Länder wie Sachsen, Hamburg, Niedersachsen und Baden-Württemberg bereits Gelder in Millionenhöhe für Ihre Schulträger bewilligt haben, wurde im Saarland noch kein einziges Projekt mit Geldern aus dem DigitalPakt unterstützt. Neben Hessen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein gehört das Saarland damit zu den Schlusslichtern in Deutschland.
Die saarländische Kultusministerin muss hier dringend mehr Tempo machen und den Schulträgern auch die notwendige Unterstützung für die Antragstellung zukommen lassen. Schulen und Schulträger dürfen mit dieser Aufgabe nicht alleine gelassen werden.
Jetzt da der Bund die Fördergelder von insgesamt 5 Milliarden Euro zur Verfügung stellt, darf es nicht an einer zu langsamen Umsetzung scheitern, sodass wir im Saarland bei der Digitalisierung unserer Schulen abgehängt werden. Es rächt sich nun, dass das saarländische Kultusministerium die Zeit der Verhandlungen nicht genutzt hat, um das Thema gemeinsam mit den Schulträgern strategisch vorzubereiten. Stattdessen hat der damalige Kultusminister Commercon lediglich regelmäßig Pressemeldungen abgesetzt mit der Frage, wann das Geld denn nun eigentlich käme.
Noch gravierender ist, dass man es vor allem versäumt hat, ein inhaltliches Leitbild für die digitale Bildung zu schaffen, an dem die Schulen sich nun bei der Erstellung ihrer Medienkonzepte orientieren können. Schulen und Schulträger werden allein gelassen, die Qualität wird durch engagierte Akteure vor Ort garantiert, nicht durch eine kluge Strategie. Das ist ein Offenbarungseid für das saarländische Kultusministerium. Es besteht die Gefahr, dass das Saarland so eine große Chance verpasst.
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