Selbstbewusst und zielgerichtet – Anregungen und Gedanken zum Weltfrauentag 2013

Selbstbewusst und zielgerichtet – Anregungen und Gedanken zum Weltfrauentag 2013

Berlin, 8. März 2013: Auch der diesjährige Weltfrauentag gibt willkommenen Anlass über die Gleichstellung von Frauen und Männern zu reflektieren. Erwartungsgemäß fällt das Urteil darüber, in wie weit die Gleichberechtigung tatsächlich Fuß gefasst hat, sehr unterschiedlich aus. Für mich steht fest, das wie es zahlreichen progressiven und mutigen Frauen zu verdanken haben, dass wir heute dort stehen, wo wir stehen. Ich denke man kann sagen, dass noch nie zuvor Frauen in Deutschland mehr Rechte und mehr Freiheiten genießen und in Anspruch nehmen konnten als heute. Das ist ein Verdienst, von dem nicht zuletzt ich als junge Politikerin profitiere.
Gleichzeitig sehe ich mich selbst mit vielen anderen in der Verantwortung, diesen Weg weiter zu gestalten. In meiner praktischen Arbeit heißt das: Einsatz für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Frauen sollten keine beruflichen Nachteile haben, wenn Sie aus der Babypause wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren wollen. Der Bund hat hier Milliardenbeträge in die Hand genommen, um den Ausbau von Kitas zu forcieren.
Den Weg der Gleichberechtigung weiter zu gestalten bedeutet aber auch Ansporn geben, besonders für junge Frauen, sich selbstbewusst ihren Weg zu bahnen und für ihre Ziele einzustehen. Hier helfen Netzwerke weiter, Erfahrungen auszutauschen und Mut zu machen.
Ganz eindeutig sehe ich auch die Unternehmen in der Pflicht, ihren Beitrag zu leisten. Ich will sehen, dass sich mehr bewegt, dass die Firmen aktiv werden, Betriebs-Kitas errichten, die bisherige Anwesenheitskultur im Sinne von Müttern (und Vätern!!!) auf den Prüfsteinstellen, neue Arbeitszeitmodelle erproben, Lohnstrukturen transparenter machen. Es gibt da viele Stellschrauben!
Bisher hat sich bei der Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen viel zu wenig getan. Ich bin der Meinung, dass eine flexible Quote für Vorstände und eine feste Quote für die Aufsichtsräte deutscher börsennotierter Unternehmen die nötigen Veränderungen beschleunigen würde.
Gleichstellung bildet sich aber natürlich auch an Faktoren ab, die man nur schlecht messen oder mit einem Gesetz beeinflussen kann. Ich denke an den Umgang mit Stereotypen in der Unterhaltungsindustrie, den Medien, oder einfach im alltäglichen Gespräch mit Freunden oder Arbeitskollegen. Warum nicht mal den Gesprächspartner darauf hinweisen, dass seine Ansichten und Rollenbilder doch etwas verstaubt sind? Warum nicht mal mit dem Kopf schütteln, wenn alle die vorgefertigten Meinungsmuster abnicken? Und warum sich nicht engagieren im Betrieb, im Heimatort, in einem Verein, oder gar einer Partei? Da haben wir noch viel Aufholbedarf. Das weiß ich aus eigener Erfahrung sehr gut.

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