Weihnachten ist ein Fest der Familie. Großeltern, Eltern und Kinder – alle kommen zusammen und erzählen vom Jesuskind in der Krippe.
Nicht jede Frau findet sich aber in einer heilen Familie wieder. Für manche Frauen wird die eigene Schwangerschaft aus Existenzangst, Hilflosigkeit oder Überforderung sogar zur unerträglichen Belastung. Sie wissen nicht, wem sie sich anvertrauen können, bringen ihr Kind ohne medizinische Unterstützung zur Welt, setzen es aus, in Extremsituationen töten sie es. Diese Fälle müssen wir vermeiden.
Das Gesetz zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt bietet diesen Frauen einen rechtssicheren Ausweg. Ziel ist es, schwangere Frauen in Not umfassend unter Wahrung ihrer Anonymität über Möglichkeiten und Rechtsfolgen einer vertraulichen Geburt und eines Adoptionsverfahren zu beraten und dadurch Verzweiflungstaten zu verhindern.
Seit Inkrafttreten des Gesetzes im Mai 2014 kamen bis Ende Oktober 2016 insgesamt 262 Kinder vertraulich auf die Welt. Allein in diesem Jahr wurden 99 Kinder entbunden. Die Zahlen geben Hoffnung, dass wir schwangere Frauen in Notsituationen erreichen und Schlimmeres verhindern.
Falls sich die Frauen für ein Leben ohne ihr Neugeborenes entscheiden, wahren wir mit dem Gesetz im Gegensatz zur anonymen Geburt außerdem das Recht des Kindes, ab einem gewissen Alter seine Abstammung zu erfahren.