Bei Facebook gab es eines der größten Datenlecks in der Geschichte des sozialen Netzwerks. Die Firma Cambridge Analytica könnte bis zu 87 Millionen Datensätze abgegriffen haben. Seit mehr als zwei Wochen ist der Datenskandal bekannt. Daten und Fakten dazu hat Facebook bisher gar nicht oder sehr ausweichend dargelegt. So auch im Ausschuss Digitale Agenda des Deutschen Bundestages vor zwei Wochen. Und jetzt endlich, nach Wochen des Wartens und des Schweigens von Facebook ist nun immerhin bekannt, dass 65 Personen aus Deutschland an der Umfrage von Cambridge Analytica teilgenommen haben. Dadurch könnten insgesamt die Daten von rund 310.000 deutschen Nutzern abgegriffen worden sein. Via Blogeintrag hat sich das Unternehmen endlich zu den Fragen des Ausschusses Digitale Agenda des Deutschen Bundestages geäußert. Das ist kein adäquater Umgang mit dem Ausschuss und vor allem nicht mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Wichtig ist nun außerdem zu erfahren, wie und wann Facebook die betroffenen Nutzer informieren will. Und: Ob es weitere Apps gibt, die ähnlich weitreichenden Zugriff auf Facebook Daten haben.
Denn Fakt ist: Facebook hat die Daten ohne das Einverständnis der Nutzer weitergegeben. Dieses Vorgehen ist nicht mit unserem Datenschutz vereinbar. Ab dem 25. Mai gelten mit der Datenschutzgrundverordnung zudem europaweit gleiche Regeln für den Umgang mit personenbezogenen Daten. Verstößt ein Unternehmen gegen diese Regelungen, drohen hohe Strafen – Geldbußen bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu vier Prozent des gesamten weltweit erzielten Jahresumsatzes eines Unternehmens. Vielleicht führen drohende Strafen in Europa dazu, dass Facebook endlich alle Fakten auf den Tisch legt. Bisher werden diese immer nur scheibchenweise serviert – damit muss nun endlich Schluss sein.
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