Bildungsminister Commercon muss jetzt handeln

Bildungsminister Commercon muss jetzt handeln

Der saarländische Bildungsminister Ulrich Commercon hat ankündigt, eine bessere IT-Ausstattung in den saarländischen Schulen zu prüfen. Das ist in der Tat wichtig, aber viel zu kurz gegriffen. Es geht nicht nur um Hard- und Software, sondern um digitale Bildung im Gesamtpaket!

Ohne mehr digitale Bildung der Schülerinnen und Schüler, der Studentinnen und Studenten sowie der arbeitenden Bevölkerung bekommen wir in Deutschland ein Problem. Internationale Vergleichsstudien haben deutlich gezeigt, dass wir in Deutschland Nachholbedarf haben; und zwar nicht nur hinsichtlich digitaler Ausstattung, sondern vor allem bei den Lerninhalten. Das gilt auch für das Saarland.

Digitale Bildung muss dringend einen stärkeren Stellenwert in unseren Schulen und Ausbildungsstätten bekommen. Im Jahr 2016 kann es doch nicht sein, dass sich eine gesamte Grundschulklasse um 3-4 Rechner scharen muss, die auch noch in Hard- und Software veraltet sind.

Der pädagogisch sinnvolle, fächerübergreifende Einsatz digitaler Bildungsmedien müsste schon längst ab Klasse 1 in den Schulalltag integriert sein. Die Schülerinnen und Schüler müssen auf die Herausforderungen und Chancen des modernen, digitalen Arbeitsmarktes besser vorbereitet und auch in Sachen Datenschutz und IT-Sicherheit geschult werden. Daher brauchen wir im Saarland keine langwierigen Bedarfsanalysen mehr. Die Lösungsvorschläge gibt es doch bereits.

Wichtig ist, das Augenmerk auf Didaktik zu legen. Denn ein Whiteboard oder PC im Klassenzimmer allein macht noch keinen guten Unterricht aus. Wir brauchen digitales Lehrmaterial und Lehrkräfte, die im Studium oder in der Weiterbildung lernen, wie Inhalte mithilfe digitaler Technologien besser und wirkungsvoll vermittelt werden können.

Kinder nehmen schon früh ein Smartphone oder Tablet in die Hand, meist zum Surfen im Netz oder zum Spielen. Im Unterricht sollten sie lernen, dass sie nicht nur passiv vor dem Computer hängen können, sondern wie sie selber Dinge entwickeln können, also vor allem programmieren oder an der Hardware basteln. Leider beschränken sich die heutigen Lehrpläne auf die Vermittlung bloßer Anwenderkenntnisse. Stattdessen brauchen wir einen zeitgemäßen Digitalunterricht, der Programmierkenntnisse mit Medienkompetenz verbindet.

Es geht nicht darum, das Lesen und Schreiben zu ersetzen, sondern durch digitale Medien zu bereichern. Nur wer die digitale Welt kennt, die uns mittlerweile in allen Lebens- und Arbeitsbereichen umgibt, kann sie auch im eigenen Interesse nutzen und beherrschen. Deshalb müssen wir auch im Saarland den Knoten bei der digitalen Bildung dringend lösen!

Bildungsminister Commercon muss jetzt handeln! Ein weiteres Abwarten bei der digitalen Bildung können wir uns nicht mehr leisten!

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